Erst die Völkerwanderung, die die Byzantiner nach Sardinien brachte, ließen die Insel ein wenig hoffen. Doch auch das sogenannte oströmische Reich beutete Sardinien hemmungslos aus. Bald schon wurden die neue Besatzungsmacht von den Arabern bedroht, die auf Sardinien landeten, die Küstenstädte plünderten und zerstörten und alle Einwohner, die nicht mehr fliehen konnten in die Sklaverei verschleppten.
Die byzantinischen und sardischen Einwohner flohen ins Landesinnere und errichteten dort neue Siedlungen, die für die arabischen Piraten so gut wie unerreichbar waren. Zur Verteidigung gegen die Horden der Sarazenen errichtete der byzantinische Stadthalter vier eigenständige Wehrgemeinschaften, Judikate genannt, die in die Verwaltungsgebiete Cagliari, Arborea, Torres und Gallura aufgeteilt wurden. Jedem Judikat stand ein Richter vor, der als Stellvertreter des Stadthalters fungierte. In dieser sogenannten Richterzeit bildeten sich praktisch kleine Königreiche unter byzantinischer Führung, die sich gegenseitig das Leben noch schwerer machten.