An der äußersten Spitze Sardiniens liegt das Maddalena-Archipel, das sich aus sieben Hauptinseln und weiteren 53 Inselchen oder Mini-Eilanden zusammensetzt. Tief zerklüftete Küsten mit winzigen Sandstränden und unzähligen Buchten, dazu die rauen felsigen Klippen aus grauem Granit und rotem Porphyr und die spärlich wachsende Macchia vermitteln einen einzigartigen Reiz. Die „Inseln vor der Insel“, wie der Maddalena-Archipel von den Sarden genannt wird, war vor langer Zeit mit Korsika verbunden, wovon die untergegangenen Felsen, deren Spitzen als Klippen aus dem Meer ragen, heute noch Zeugnis ablegen. Um die Schönheit dieser Inselgruppe zu erhalten, wurde der Archipel Ende der 90er Jahre zum Nationalpark erklärt. So ist praktisch alles, was sich auf den Inseln, im Wasser und sogar unter Wasser befindet, streng geschützt. Nur die beiden großen Inseln Maddalena und Caprera dürfen mit dem Auto befahren werden. Auf Caprera verbrachte Giuseppe Garibaldi, der italienische Nationalheld des Risorgimento seinen Lebensabend, den er immer wieder für Abstecher auf die diversen europäischen Kriegsschauplätze unterbrach. Auf der Isola Budelli ist es strikt untersagt, die berühmte Spaggia Rosa zu betreten, nachdem die ständig strömenden Touristenmassen den rosa schimmernden Korallensand tütenweise davon schleppten. Auch die vielen geschützten und kaum besuchten Badebuchten der kleinen Inseln Santa Maria, Budelli und Spargi sind einen Ausflug wert – hierzu benötigt man jedoch ein eigenes Boot, da kein öffentlicher Fährverkehr besteht.