Das Gebirge ist eigentlich ein unregelmäßiger Gebirgskamm, der seine höchsten Punkte rund um den Punta la Marmora erreicht, mit 1834 Metern auch der höchste Punkt der Insel. Die Flora und Fauna des Gennargentu verändert sich mit zunehmender Höhe. Die Talsohlen und niedrigeren Hänge waren von Steineichenwäldern geprägt; heute sind mancherorts nur noch einzelne Waldränder aus Steineichen übrig geblieben. Weiter oben geht die Vegetation in Stieleichen und Ahornbäume über, was insbesondere im Herbst dazu führt, dass die Landschaft durch die Buntfärbung des Laubes einen ganz besonderen Zauber erhält. Aber auch einzelne Eiben, Stechpalmen und Wachholderbäume sind typisch für das Gennargentu in dieser Höhe. Ganz oben, auf dem Gipfel wachsen fast nur noch Dauergräser, Bergsträucher und Endemismen, also Pflanzen, die nur hier vorkommen, wie z.B. das Sardische Heiligenkraut. Die typischste Pflanze im Nationalpark ist aber immer noch die Steineiche, es gibt einige Steineichenwälder, insbesondere im Supramento, die niemals abgeholzt wurden. In diesen Wäldern finden sich Steineichen, die einen Umfang von bis zu 15 Metern haben und eine Höhe von ca. 30 Metern. Ihre Stämme sind von Blitzeinschlägen teilweise regelrecht gebranntmarkt und man sollte sich eine Besichtigung dieser Wälder nicht entgehen lassen, denn sie sind typisch für die Region.
Aber auch die ebenso einzigartige Tierwelt des Gennargentu sollte man nicht außer acht lassen. Typisch für dieses Gebirge sind das Mufflon, das Wildschwein und der Fuchs, aber auch Wildkatzen, Marder und Siebenschläfer. Aber auch Zugvögel ruhen sich auf ihrem Flug von Süden in den Norden oder andersrum gerne im Gebirge des Gennargentu aus, was dann wiederum die Raubvögel, wie der Steinadler, der Mäusebussard oder der Wanderfalke auszunutzen wissen. Wenn man Glück hat, begegnet einem noch ein Gänsegeier, aber dieser ist selten geworden. Selten, aber typisch für Gennargentu ist der Eleonorenfalke und die Korallenmöwe. Wer ganz großes Glück hat, sieht auch noch die ganz vereinzelt vorkommene Mönchsrobbe, die inzwischen so vereinzelt ist, dass sie wohl nicht mehr in der Lage ist, sich zu vermehren. Es lohnt sich also, die Augen offen zu halten – vielleicht hat man ja Glück und sieht eines der seltenen Exemplare.